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„Frauen stärken Demokratie - gegen Islamismus“

 

Mit dem neuen Bundesprogramm "Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit" unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit dem 1. Januar 2015 das zivile Engagement von Initativen und Vereinen. Im Rahmen dieses Bundesprogramms hat die Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e. V. am 01.02.2015 ein Modellprojekt mit dem Titel "Frauen stärken Demokratie - gegen Islamismus" gestartet. Das Projekt zielt darauf ab insbesondere Mütter und junge Frauen ein demokratisches Bewusstsein in den internen Familienbeziehungen zu vermitteln bzw. zu stärken. In diesem Zusammenhang sehen wir die verstärkte Einbindung von religiösen Gemeinden von großer Notwendigkeit. Daher wird dieses Projekt in enger Zusammenarbeit mit sunnitischen und alevitischen Kooperationspartnern umgesetzt. Das Projekt hat eine bundesweite Ausrichtung, konzentriert sich allerdings zunächst auf die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

 

 

durchgeführt von:

Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V.

In der Stehle 26, D-53547 Kasbach-Ohlenberg

http://www.utamara.org

Regenbogen der Kulturen - Kinderfest 2014
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Am Samstag, den 07.Juni 2014 hat die Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V ihren jährlichen Kulturtag Regenbogen der Kulturen unter dem Motto ,,Zerstört unsere Träume nicht!“ erstmals als Internationales Kinderfest, in Linz am Rhein auf dem Parkdeck veranstaltet.

Für eine tolerante und vielfältige Gesellschaft!

richtete der 1. Beigeordnete und zukünftige Bürgermeister der Stadt Linz Herr Dr. Hans-Georg Faust zur Eröffnung des Festes sein Grußwort an die Kinder und ebenso die erwachsenen Gäste. Er betonte dabei auch die gesellschaftliche Bedeutung von Kindern in Zeiten des Demografischen Wandels. Zwei Mitarbeiterinnen begrüßten im Namen der Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V. ebenso die anwesenden Familien und Kinder, die trotz des heißen Wetters auf dem Parkdeck zusammengekommen sind.

Selbstbewusst und Begabt

waren alle Kinder, die sich am Bühnenprogramm, das von den beiden Kindern Lorin und Zinar auf Deutsch und Kurdisch moderiert wurde, beteiligten. Dort haben sie gezeigt, welche Begabungen und Fähigkeiten in ihnen stecken. Die Folklore-Kindergruppe „Tekosin“ aus Köln und der Kinderchor „Aram Tigran“ aus Bremen präsentierten traditionelle Kurdische Lieder und Tänze. Die Kindergruppen des TuS Bad Hönningen begeisterte mit Choreographien aus den Bereichen Ballett, Jazz und HipHop und die Internationale Kindergruppe von Utamara traten mit Kosovarischen und Kurdischen Tänzen auf. Die Balletttänzerin Sevda tanzte ebenso leidenschaftlich wie Medina (aus Linz) ein Lied aus dem Kosovo in ihrer Muttersprache sang. So vielfältig wie das Programm, waren ebenso die Gäste. Teilgenommen haben an dem Fest insbesondere kosovarische, kurdische, türkische, lasische und deutsche Familien.

 Kinderfreude und Kinderträume

standen im Mittelpunkt des Internationalen Kinderfestes. Trotz der Hitze hatten die teilnehmenden Kinder viel Spaß an den gemeinsamen Tänzen, den Wettspielen wie Sackhüpfen, Eierlauf und Tauziehen und den Spielen mit Amele und Remo. Sie konnten sich an den vielseitigen Ständen kreativ ausprobieren, sich auf der Hüpfburg austoben und vor allen ihren Wünschen und Träumen Ausdruck verleihen. Zum Ende des Festes haben alle Kinder gemeinsam ihre zuvor aufgeschriebenen Träume mit Luftballons in den Himmel starten lassen, in der Hoffnung, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen.

 Aktiv für Kinder

waren wie auch in den letzten Jahren, die Frauen, Ehrenamtlichen und Mitarbeiterinnen der Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V., die das Fest organisierten. Unterstützt wurde das Fest von der Diakonie Neuwied mit einer Hüpfburg und ebenso vom Weissen Ring, die mit ihrem Infostand, mit kreativen Angeboten und Luftballons für die Kinder und Material zu Gewaltprävention und Opferhilfe vor Ort vertreten waren. Ein herzlicher Dank deshalb vor allem an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und ebenso an die Förderer der Veranstaltung, die Lotto Stiftung Rheinland-Pfalz, die Sparkasse Neuwied und die Volks-und Raiffeisenbank Neuwied-Linz eG, die mit ihrem Engagement den Kindern einen ganz besonderen Tag ermöglicht haben.

 12.06.2014 Kasbach-Ohlenberg

http://www.utamara.org

NEIN zu Brautgeld, Zwangsheirat und Ehrenmorden!
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Seit dem 07.03.2014 führen wir Seminar- und Aufklärungsangebote im Rahmen des zweijährigen Projektes „Gemeinsam sagen wir: NEIN zu Brautgeld, Zwangsheirat und Ehrenmorden! durch. Wir wollen unser Anliegen, das Projekt und deren Ziele kurz vorstellen:

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Anliegen

Trotz umfangreicher Bemühungen, Gewalt gegen Frauen - insbesondere in engen sozialen Beziehungen – zu bekämpfen, hat sich das Ausmaß dieser Gewalt in den letzten Jahrzehnten kaum verändert. Im Gegenteil – laut der aktuellen Statistik des BKAs wurden allein im Jahr 2011 in Deutschland 313 Frauen durch ihre Partner bzw. Ex-Partner ermordet. Im Zeitraum von 2000 bis 2009 wurden 90 muslimische Frauen und Mädchen in Deutschland Opfer von s.g. "Ehrenmorden". Die Tendenz ist steigend und die Dunkelziffer sehr hoch. Für die Morde an Frauen werden in unserer Gesellschaft immer wieder religiöse, kulturelle oder soziale Erklärungen (wie z.B. aufgrund der Ehre, aus Leidenschaft, aufgrund von Eifersucht, Ehre, eines Familiendramas, etc.) herbeigezogen, die jedoch eine Straftat aufgrund einer patriarchalen Mentalität nicht legitimieren können. Am 4. Juni 2012 sorgte die brutale Ermordung der Kurdin Semanur Subay in Berlin/ Kreuzberg vor den Augen ihrer sechs Kinder, der Polizei und der Nachbarschaft, wobei der Täter „Allah u Ehkber“ rief, für Aufsehen in den Medien. Im April 2012 wurde unter den Augen des Jugendamtes die 13-jährige Yezidin Souzan von ihrem Vater nach einem gemeinsamen Mediationsgespräch auf offener Straße erschossen. Am 8. März 2013 wurde in Düsseldorf Yüsra Sukaya von ihrem Mann, einem Mullah (studierter muslimischer Geistlicher), umgebracht. Diese Morde sind Beispiele dafür, dass es an Diskussionen zur Gewaltprävention und Maßnahmen zur Stärkung emanzipatorischer Kräfte in den Communities mangelt. Gewalt in der Familie aber auch religiöse und / oder rasstische Diskrimierungen erzeugen für die Betroffenen und deren Umfeld extreme soziale Schwierigkeiten. Die Medien der Herkunftsländer und Treffpunkte der Communities sind für viele Familien eine wichtige Quelle zum Erhalt der Muttersprache und für soziale Kontakte. Meldungen über Gewalt gegen Frauen oder s.g. Ehrenmorden werden häufig unreflektiert wahrgenommen. Deswegen ist es notwendig, muttersprachliche und interkulturelle Bildungsangebote zur Gewaltprävention maßgeblich zu verstärken. In vorherigen Projekten haben verschiedene Religionsgemeinden selbstkritisch festgestellt, dass sie als Gemeinden bisher zu wenig Initiativen gegen Brautgeld, Zwangsheirat und s.g. Ehrenmorde und für aufgeklärte ethische Werte ergriffen haben. Sie artikulierten zugleich das Bedürfnis, ein adäquates Bildungsprojekt zu organisieren.

Bei der Entwicklung von Strategien und Trainings zur Prävention von Gewalt können Multiplikatorinnen in ihrer eigenen Community aufgrund ihrer kulturellen und sprachlichen Kompetenz sehr viel erfolgreicher sein, als konventionelle Einrichtungen. Mit der Zunahme von konservativen religiösen Wertevorstellungen in den Heimatländern nimmt parallel dazu auch Gewalt in den Migratinnen Communities in Deutschland zu. Um die Gewaltspirale zu durchbrechen, ist es notwendig, die Widersprüche zwischen den ethischen Werten sowie den Religionen und Traditionen mit den Betroffenen zu diskutieren. Deshalb sehen wir die Notwendigkeit, emanzipatorische Kräfte in MigrantInnen Communities zu stärken und weiter auszubauen.

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Zielgruppe

Zielgruppe des Projektes sind Menschen - vor allem Frauen - mit sozialen Schwierigkeiten. Insbesondere (junge) Frauen aus dem Mittleren Osten und von religiös argumentierter Gewalt wie Brautgeld, Zwangsheirat und Gewalt im Namen der "Ehre" direkt betroffene und bedrohte (junge) Frauen. Nebenzielgruppen sind das (Familien-) Umfeld der betroffenen (junge) Frauen, da auch sie häufig mit belastet bzw. selbst involviert sind. Sie können mit bewusstem Umgang zur Stabilisierung der Frauen beitragen bzw. zur Gewaltprävention motiviert werden. Ebenso sprechen wir Frauennetzwerke und Einrichtungen des Gemeinwesens, die mit der direkten Zielgruppe in Kontakt stehen und für ihre Bedürfnisse Angebote entwickeln wollen. Als Multiplikatorinnen des Projektes sollen vor allem qualifizierte Frauen mit Migrationshintergrund bei der Vermittlung von interkultureller Kompetenz an die indirekte Zielgruppe fungieren.

Vereinsvorstände und Mitglieder aus den alevitischen, muslimischen und yezidischen Gemeinden sollen zur Mitarbeit und Teilnahme an dem Projekt zur Aufhebung von Brautgeld und Zwangsheirat und Ächtung von Gewalt in engen sozialen Beziehungen motiviert werden. Den Zielen und Zielgruppen des Projekts entsprechend sollen an den Veranstaltungen insgesamt ca. 3000 Menschen teilnehmen.

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Durchführung

In unseren vorherigen Aktivitäten waren die Schwerpunkte die Aufarbeitung von Traumatisierungen aufgrund von Gewalt-, Kriegs- und Migrationserfahrungen. In diesem Projekt soll der Schwerpunkt auf die Gewaltprävention insbesondere gegen Brautgeldforderungen, Zwangsheirat sowie Morde im Namen der s.g. Ehre gesetzt werden. Diese Gewaltformen sind der extremste und weitläufig praktizierte Ausdruck eines Besitzanspruchs gegenüber Frauen, die konservativen Wertevorstellungen entsprechen vielfach als "legitim" und "üblich" angesehen werden.Im Gegensatz zu dem vorherigen Angebot, in dem die Bildungsarbeit fast ausschließlich geschlechtergetrennt organisiert wurde, sind dieses Mal auch gemeinsame Plattformen des Austausches geplant. Junge Frauen und Mütter sowie junge Männer und Väter erhalten zunächst getrennt und anschließend auch gemeinsam Aufklärungsseminare. Die Auseinandersetzung mit der Thematik stärkt einerseits das (Selbst-) Bewusstsein der Frauen und die Hinterfragung von Rollenverständnissen bei Männern, andererseits soll über die öffentliche Diskussion eine Ächtung der genannten Gewaltformen bewirkt werden, so dass ein sozialer Druck in der Community aufgebaut wird, der solche Arten von Gewalt nicht mehr toleriert.

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Aktivitäten

1. - Aufklärungsangebote: Geplant sind mindestens 72 Seminare und Veranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit alevitischen, muslimischen und yezidischen Gemeinden, gemeinsam erstellt werden. Das Seminarangebot umfasst Aufklärung, Hinterfragung und Diskussionen zu den Themen Brautgeld, s.g. Ehrenmorden und Zwangsheirat. - Inhaltlich geplant sind Sensibilisierung für die Auswirkungen und Folgen von Gewalt individuell und für die gesamte Community - Sensibilisierung für die Notwendigkeit der Präventions- und Integrationsarbeit - Diskussionen um Strukturen und Möglichkeiten wie in den Gemeinden präventiv und / oder intervenierend gearbeitet werden kann. Das Seminarangebot wird nach Möglichkeit in drei Phasen angeboten: (1) für die Frauen der jeweiligen Gemeinden, (2) für die Männer der jeweiligen Gemeinden und (2) für Frauen und Männer gemeinsam.

2. - Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Mit den Gemeinden wird eine gemeinsame Presse und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wird Kampagnenartig angelegt. Die Pressearbeit wird sowohl in der lokalen als auch überregionalen Presse organisiert sowie über die neuen Medien. Über diesen Weg erreicht die Aufklärungsarbeit nicht nur die direkten SeminarteilnehmerInnen sondern auch eine weitere Öffentlichkeit. Eine Einbeziehung der muttersprachlichen Presse der jeweiligen Migrantinnen Communities ist besonders wichtig. Erfahrungsgemäß bringt diese Form der Öffentlichkeitsarbeit weitere Initiativanfragen für weitere Seminare und Veranstaltungen mit sich.

3 - Netzwerkarbeit: Die Erfahrungen und Ergebnisse der Seminararbeiten in den Gemeinden werden in dieser Phase mit einem breiten Netzwerk geteilt. Über Projektvorstellungen findet eine Sensibilisierung für Ehrenamtliche, Fachleute, Institutionen und Einrichtungen bezüglich dieser Thematik statt. Desweiteren werden Trainingskurse zur Förderung der themenbezogenen interkulturellen Kompetenz bei Multiplikatorinnen, Fachkräften und bestehenden Einrichtungen des Gemeinwesens durchgeführt (indirekte Zielgruppe)

http://www.utamara.org

Förderung

Das Projekt wird unterstützt durch unsere vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und gefördert durch

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